Wasser- und Bodenverbands Rottal
Wasser- und Bodenverbands Rottal – Sanierung des Rückhaltebeckens HRB Ölbach
Sanierung ist gestartet
Gerne informieren wir Sie wieder zur aktuell laufenden Sanierung des HRB Ölbach. Kurz hier nochmals zusammengefasst die wesentlichen Bereiche der Sanierungsmaßnahme:
- Sanierung von Damm und Ablaufbauwerk des Rückhaltebeckens nach dem aktuellen Stand der Technik:
o Einbau einer durchgehenden Spundwand in der Längsachse des Dammes
o Errichtung eines steuerbaren und technisch aktuellen Ablaufbauwerks
o Herstellung eines neuen Betriebsauslasses zur Optimierung der Beckenwirkung im Hochwasserfall
o Ausstattung des Ablaufbauwerks mit einer umfangreichen, vollautomatischen Steuerung
o Herstellung einer Dammfußdrainage, um dennoch anfallendes Sickerwasser im Dammkörper bzw. Überdruck aus dem Grundwasser gezielt abzuleiten
- Herstellung eines Betriebsgebäudes mit Steuerungstechnik, Notstromanschluss/-einspeisung) inkl. PKW-Aufstellflächen für das Betriebspersonal
- Herstellung von luft- und wasserseitiger Unterhaltungswege
- Herstellung eines Grobrechens vor dem Ablaufbauwerk zur Verhinderung von Verklausungen des Ökodurchlasses
- Ausstattung des Betriebsauslasses mit einem räumlichen Rechen
- Die Hochwasserentlastung ist nach der Sanierung auf ein 5.000-jährliches Hochwasserereignis dimensioniert.
Seit unserer letzten Information Mitte 2023 fanden zahlreiche Abstimmungs- und Planungsgespräche mit Fachbüros und Fachbehörden statt. Genehmigungen mussten eingeholt und Details geklärt werden. Auch Vorbereitungsarbeiten, wie etwa Vermessung, Gutachten, Naturschutzbelange, Klärung von Kabeltrassen, Rückschnitte und Begehungen fanden statt, alle rechtlich erforderlichen Schritte konnten erfolgreich erledigt werden. Die Umleitung wurde von der Straßenmeisterei eingerichtet und ausgeschildert.
Die Firma Josef Hebel aus Memmingen hat die Baustelle mittlerweile eingerichtet und die Baumaßnahme ist gestartet. Rückbauarbeiten am Dammbauwerk wurden durchgeführt und sind mittlerweile abgeschlossen.
Um den Durchfluss des Ellbachs auch während der Bauphase zu gewährleisten, wird zeitnah ein Umleitungsgerinne hergestellt. Außerdem wird eine provisorische Umleitung des bestehenden Schmutzwasserkanals für die Bauzeit gebaut, so dass auch diese Funktion weiter aufrecht erhalten werden kann. Ab etwa Mitte März wird die Baugrube für das neue Auslassbauwerk hergestellt, sodass im April mit den Stahlbetonarbeiten begonnen werden kann. Hierzu werden entsprechende Spundwände in den Damm eingebracht.
Die Pegelmesseinrichtungen am Bauwerk werden bis zum Abbruch des bestehenden Durchlaufbauwerkes in Betrieb gehalten.
Während der Sanierung ist keine Messtechnik mehr am Bauwerk vorhanden, die eine Überwachung der Einstauhöhe übernehmen kann. Eine Gefahr für die Unterlieger des Hochwasserrückhaltebeckens besteht nicht, da im Falle eines Einstaus des Beckens während der Bauzeit, die Hochwasserentlastung über die Baugrube erfolgt. Ein Notfallplan auch für die Überwachung der Staueinrichtung wurde mit dem Bauhof und den Zuständigen erarbeitet und umgesetzt.
Mehrkosten zu den ursprünglich angenommenen Baukosten ergaben sich während der Planungsphase maßgeblich durch folgende Themen:
• Durch die bis zu 8 m tiefe Baugrube sind die Bauarbeiten sehr schwierig und nur äußerst aufwendig durchzuführen.
• Aufgrund dieser Erschwernisse ergaben sich zusätzlichen Anforderungen aus der Ausführungsstatik, wie Bodenverbesserung mit hydraulischem Bindemittel und zusätzliche Verankerungen des Baugrubenverbaus.
• Um den Betrieb des bestehenden Schmutzwasserkanals zu gewährleisten, müssen aufwendige Maßnahmen für eine provisorische Umleitung und Wasserhaltungsmaßnahmen ausgeführt werden.
Die Baukosten für die Sanierung des Hochwasserrückhaltebeckens liegen bei ca. 4,2 Mio €. Die gesamte Maßnahme inkl. der Baunebenkosten wird voraussichtlich ca. 4,8 Mio € kosten.
Gegenüber der Kostenberechnung ergab sich eine Erhöhung der Baukosten. Die Erhöhung ist im Wesentlichen
Das Land hat eine Förderung in Höhe von 70 % zugesagt. Die nicht über Zuwendung gedeckten Kosten werden vom Wasser- und Bodenverband Rottal übernommen. Jede hieran beteiligte Gemeinde hat einen in der Satzung festgelegten Kostenanteil zu tragen, über die der Verband die Mitgliedsgemeinden bereits frühzeitig informierte.
Gerne berichten wir auch zukünftig über die wesentlichen Baufortschritte am Rückhaltebecken Ölbach.
Irene Brauchle
Verbandsvorsitzende Wasser- und Bodenverband Rottal